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Einsame Weltwunder am Nil: Teil 2


Mit dem Kreuzfahrtschiff bis Assuan


Ägypten ist ein Geschenk des Nils, so wird dem längsten Strom der Welt nachgesagt. Denn er verwandelt seine Uferregionen in grüne blühende Landschaften. Doch der Nil hat auch den Besuchern aus aller Welt auf seinem Wasserweg die Kreuzfahrten gestiftet.


Auf dem Nil


Auf unsere Reisegruppe wartete in Luxor am Ufer des Nils das Flussschiff MS Sarah. Es wurde nach umfangreichen Renovierungen erst vor drei Monaten wieder in Dienst gestellt. Doch gegenwärtig hatte das Schiff ja dienstfrei, weil keine Touristen da sind. Jetzt waren wir da und fuhren die klassische Route von Luxor bis Assuan. Wir sahen ein trauriges Bild: Etwa 290 Kreuzfahrtschiffe sind auf dieser Strecke an den Ufern vertäut und warten auf Passagiere.


Gamal: Hoffnung muss wieder ins Land reisen


Das Schiff hat abgelegt und nimmt Fahrt auf. Es lässt die Außenbezirke von Luxor hinter sich. Mitten auf dem Strom des Nils ziehen an beiden Seiten des Schiffes die Landschaften von Oberägypten vorbei. Idyllische Bilder. Im Schatten vom Sonnendeck unseres Schiffes spreche ich mit Mohamed Gamal, dem Generaldirektor im Generalkonsulat in Frankfurt/Main von der Tourismusabteilung. Er hat maßgeblich diese Reise für Journalisten und Reiseveranstalter aus Deutschland organisiert. Mohamed Gamal ist überrascht und stolz über die große Aufmerksamkeit, mit der die Medien in seinem Land die Reise verfolgen.

„Alle zwölf Fernsehstationen, die staatlichen wie auch die privaten, haben über unser Zusammentreffen in Luxor berichtet. Außerdem zählte ich bisher 42 veröffentlichte Artikel über den Besuch aus Deutschland.“ Die Resonanz in seinem Land sei überwältigend, es werde von seinen Landsleuten als ein Signal verstanden. Endlich gebe es grünes Licht für Besucher aus Deutschland, aus ganz Europa und von überall. Gamal:“ Jetzt sagen viele, das ist der Start. Es muss die Hoffnung wieder ins Land reisen.“ Auch Polizisten und andere Sicherheitskräfte, die er bisher an einzelnen Stationen traf, haben ihn beglückwünscht. “Endlich ein Schritt in Richtung Normalität, endlich, endlich...“

Mohamed Gamal will neue Wege gehen, um den Tourismus in seinem Land zu fördern. Noch in diesem Jahr sollen 500 Vertreter aus der deutschen Reisebranche, vor allem aus Reisebüros nach Ägypten eingeladen werden. Es wird auch erwogen, erstmals livescreens von historischen Anlagen und Hotel-Resorts in Ägypten nach Deutschland zu senden. Geplant ist weiterhin, ein neues Branding von ägyptischen Regionen und Hotels zu schaffen. Auch Patenschaften und Kooperation zwischen Journalisten und die Gründung einer facebook-Gruppe beider Länder sind im Gespräch. Es bewegt sich viel, um das Reisen der Deutschen nach Ägypten anzukurbeln.

Das Schiff hatte abgelegt und nahm Fahrt auf. Es ließ die Außenbezirke von Luxor hinter sich. Mitten auf dem Strom des Nils zogen an beiden Seiten des Schiffes die Landschaften von Oberägypten vorbei. Idyllische Bilder. Im Schatten vom Sonnendeck unseres Schiffes sprach ich mit Mohamed Gamal, dem Generaldirektor im Generalkonsulat in Frankfurt/Main von der Tourismusabteilung. Er hat maßgeblich diese Reise für Journalisten und Reiseveranstalter aus Deutschland organisiert. Mohamed Gamal war überrascht und stolz über die große Aufmerksamkeit, mit der die Medien in seinem Land die Reise bisher verfolgten.

„Alle zwölf Fernsehstationen, die staatlichen wie auch die privaten, haben über unser Zusammentreffen in Luxor berichtet. Außerdem zählte ich bisher 42 veröffentlichte Artikel über den Besuch aus Deutschland.“ Die Resonanz in seinem Land sei überwältigend, es werde von seinen Landsleuten als ein Signal verstanden. Endlich gebe es grünes Licht für Besucher aus Deutschland, aus ganz Europa und von überall. Gamal:“ Jetzt sagen viele, das ist der Start. Es muss die Hoffnung wieder ins Land reisen.“ Auch Polizisten und andere Sicherheitskräfte, die er bisher an einzelnen Stationen traf, haben ihn beglückwünscht. “Endlich ein Schritt in Richtung Normalität, endlich, endlich...“

Mohamed Gamal will neue Wege gehen, um den Tourismus in seinem Land zu fördern. Noch in diesem Jahr sollen 500 Vertreter aus der deutschen Reisebranche, vor allem aus Reisebüros nach Ägypten eingeladen werden. Es wird auch erwogen, erstmals livescreens von historischen Anlagen und Hotel-Resorts in Ägypten nach Deutschland zu senden. Mittlerweile kann man live-Bilder [hier ...] oder auf der englischen Seite von egypt.travel:

Website zu Ägyptenreisen


Geplant ist weiterhin, ein neues Branding von ägyptischen Regionen und Hotels zu schaffen. Auch Patenschaften und Kooperation zwischen Journalisten und die Gründung einer facebook-Gruppe beider Länder sind im Gespräch. Es bewegt sich viel, um das Reisen der Deutschen nach Ägypten anzukurbeln.


Mitternachts-Show mit Horus

Das Fluss-Schiff erreichte die kleine Stadt Edfu. Die Kleinstadt mit 40.000 Einwohnern ist durch einen der besterhaltenen Tempel bekannt, den Horus-Tempel errichtet im 3. Jahrhundert vor Christus. Hier erwartet die Touristen seit Jahren eine Überraschung, die an diesem Abend extra für die Gäste aus Deutschland um Mitternacht organisiert wurde. In einer Kavalkade von Kutschen mit je zwei Insassen fuhren wir vor Mitternacht an die Stadtgrenze von Edfu. Inmitten der Mauern des historischen Tempels erlebten wir ein Stück 3000 Jahre altes Ägypten in einer Ton & Licht Show.


Licht-Show in Edfu
Licht-Show in Edfu
Licht-Show in Edfu
Licht-Show in Edfu
Licht-Show in Edfu
Licht-Show in Edfu


Die Luft war zu dieser Nachtstunde noch mild. Die Innenhöfe der Tempel, ihre Fassaden und Säulengänge, waren mit farbigen Bildern angestrahlt und unterschiedlich beleuchtet. Da war einfach das große Staunen des Publikums angesagt. Erzählt wird die Geschichte des falkenköpfigen Horus, dem das Heiligtum am Nil geweiht war. Die gesamte Performance übrigens in deutscher Sprache war deshalb so faszinierend, weil die künstlerischen Motive der gezeigten Laser-Bilder in sehr kräftigen Farben mit der klug ausgewählten Musik, emotional vorgetragenen einfachen Worten und der imposanten Tempel-Architektur zu einer Einheit verschmolzen. Es wurde ohne jeglichen belehrenden Ton ein ganz besonderer Blick auf die ägyptische Geschichte, auf die Menschheitsgeschichte geboten. Und diese Geschichte erzählte von mächtigen Herrschern wie sie ihre Kriege führten und wieder Frieden schlossen.

Die Kutschen brachten uns weit nach Mitternacht schnell und sicher wieder zum Schiff am Nil. Die zwei jungen Ägypter auf dem Kutschbock erzählten, dass sie seit 14 Tagen die erste Tour wieder mit Besuchern ihrer schönen Stadt machen. Der ganz bittere Alltag im heutigen Ägypten.


Ägypten erwartet Euch


Unser Schiff Farah fährt weiter Richtung Assuan. Es wurde für die Gäste auf dem Sonnendeck nicht langweilig, immer wieder die langsam vorbeiziehenden Landschaften zu betrachten. An Bord befand sich Kai Krämer (im Bild links), der verantwortliche Reisemanager bei Phönix-Reisen für den Orient und speziell den Nil. „Seit Juli und bis Ende Oktober dieses Jahres sind von Phönix-Reisen alle Termine für Fluss-Kreuzfahrten abgesagt“ sagte Krämer. Er hoffe natürlich, dass sich die Situation weiter normalisiere und sich diese Entwicklung auch in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes widerspiegeln werde. Mitunter sei die Reaktion des Auswärtigen Amtes leider etwas übertrieben. Eine Reisewarnung habe aus seiner Sicht nur für den Nord-Sinai eine Berechtigung. Aus seiner 20jährigen Erfahrung sei es gegenwärtig so sicher wie in der Regierungszeit des gestürzten Mubarak. Seit Januar 2011 wurden keine Touristen im Zusammenhang mit politischen Umbrüchen angegriffen.

„Frühestens ab November zum Beginn der Hauptreisezeit der Deutschen in der Wintersaison könnte von uns ein erstes Schiff wieder fahren“, so Krämer. Phönix-Reisen mit seinem Hauptsitz in Bonn gilt in der Reisebranche seit Jahrzehnten als der Spezialist für Kreuzfahrten auf dem Nil, beginnend mit einem Kurztrip über drei bis vier Tage bis zu neun Tagen. Im letzten Jahr zählte das Bonner Unternehmen zu den ersten Veranstaltern, die wieder eine 14tägige Tour mit Abfahrt in Kairo im Angebot hatten und jeweils ausgebucht mehr als ein Dutzend Mal absolvierten.


Nil-Landschaft - Begrüßung mit Musik auf dem Nil - Begrüßungs-Tänze in Assuan


Vor der ersten Revolution, die schließlich Anfang des Jahres 2011 zum Sturz von Mubarak führte, fuhren wöchentlich insgesamt neun Phönix-Schiffe auf dem Nil, danach halbierte sich ihre Zahl. Der Tiefpunkt wurde im Juli 2013 erreicht - da gab es kein einziges Kreuzfahrt-Schiff mehr auf dem Nil.

„Es kann bei uns jederzeit schnell wieder losgehen“ war Krämer zuversichtlich. „Man kann schnell auf Personal und Schiffe zugreifen. Es gibt bei uns auch preisliche Anreize, aber keine Dumpingpreise. Eine einwöchige Nil-Fahrt könne sicherlich bei einem kompletten Preis ab 800 Euro beginnen. Und alle Ägypten-Reisenden sollten wissen, so die Meinung von Kai Krämer:

“Das Land ist bereit. Ägypten erwartet Euch!“


Assuan Kandidat für Weltkulturerbe UNESCO

Unser Flussfahrtschiff hat in Assuan, dem Tor zur Wüste, festgemacht, die Heimatstadt von unserem Fremdenführer Nasser. Er sprach drei konkrete Wünsche für den Aufschwung des Tourismus an. Wichtig wäre, wenn allen internationalen Fluggesellschaften wieder erlaubt würde, direkt Kairo anzufliegen und damit eine Monopolstellung und -preise der Fluggesellschaft Egypt Air verschwinden. Weiterhin sollte Kairo mit den Touristenorten Assuan und Abu Simbel unbedingt durch neue Autobahnen verbunden werden. Und schließlich ist die Stadt Assuan und die ganze Region mit seinem enormen Kulturerbe aufgefordert daran zu gehen, sich für den Titel Kulturerbe der UNESCO zu bewerben.


Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker

Wir überquerten die Brücke des alten Staudamms und fuhren zum neuen Staudamm, dessen See nach dem damaligen Staatspräsidenten Gamal Abd el Nasser benannt ist. Hier bei Assuan, an einem am trockensten Ort der Welt, wurde vor 40 Jahren der Staudamm der Superlative eröffnet. Mit einer Kapazität von 169 Kubikkilometer Wasser und einer Fläche von 6060 Quadratkilometern zählt er zu den drei größten Staudamm-Bauten weltweit.

Am Stausee lag das Kreuzfahrtschiff „Sunrise“ vor Anker, das auf dem Nasser-See zu Rundfahrten startet - wenn Touristen kommen. Seit März 2011 war das Schiff nicht mehr gefahren und war am Hafenkai festgemacht. In den nächsten Tagen will eine kleine Gruppe von Kanadiern an Bord kommen, hieß es.


Reisen nach Oberägypten - Inschallah

Genauso berühmt wie der Staudamm und der Stausee wurde die damals parallel zum Bau begonnene Rettungsaktion einiger ausgewählter Tempelanlagen wie Abu Simbel, das in den Wasserfluten zu versinken drohte. Heute können die Touristen per Bus oder sogar auf einer Drei-Tages-Tour per Schiff die geborgenen Felsentempel von Ramses II in Abu Simbel bewundern. Die Tempelverlegung mit der Zerlegung und dem Wiederaufbau verlief erfolgreich. Die internationale Gemeinschaft mit mehr als 50 Ländern beteiligte sich daran. In der Gegenwart scheint die Rettungsaktion der in Ägypten lebenden Menschen mit ihren Kulturschätzen und ihrer einmaligen Natur um ein vielfaches einfacher: Die Touristen brauchen nur wieder nach Oberägypten reisen. Doch dazu muss der Frieden in der Region die Oberhand gewinnen.

Inschallah - hoffentlich! Und wenn Allah es will.

Website zu Ägyptenreisen


Der Nasser-See bei Assuan


P.S.
Der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen startet sein wöchentliches Nilkreuzfahrtenprogramm zwischen Luxor und Assuan wieder ab 06.11.2013 mit dem Einsatz des Premium First Class Schiffes MS Minerva.

Ab Mitte Dezember werden mit MS Nile Smart und MS Club Vision zwei weitere Schiffe das Kreuzfahrtprogramm durch Oberägypten wieder aufnehmen.

Der Katalog "Orient 2014 - Kultur & Baden" mit Reiseangeboten für Winter 2013/2014 und Sommer 2014 erscheint am 22. November in den Reisebüros. Alle Reiseofferten sind bereits jetzt online buchbar auf:

Website zu Phoenix-Reisen


Text und Fotos: Ronald Keusch , September 2013


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